Die 10 Gebote (So war es wirklich)


…und Moses stieg hinauf auf den Berg Sinai, geleitet von der Stimme Gottes.

Nachdem Moses einen Tag lang geklettert war, sah er zwischen zerklüfteten Felsen
das Licht. Ein rotes, überirdisches Licht war es, wie das Funkeln eines feurigen
Sterns. Als es grün wurde, ging er weiter und erreichte die Stelle, welche Gott,
der Herr ihm im Traum genannt hatte. Er stolperte über einen Ast und rieb sich
das Knie, als ER erschien und mit einer Stimme zu ihm sprach die klang wie das
Donnergrollen….

„DU KNIEST VOR MIR, MEIN SOHN?“
„Scheiße! Hier liegen Stöcke herum. Du könntest dir einen ungefährlicheren Platz
aussuchen, um mich zu treffen!“
„MOSES, KLAGE NICHT. ICH HABE DICH AUSERWAHLT. ICH ERWARTETE DICH. ABER DU
SIEHST MÜDE AUS?!“
„Ja, und ich habe auch nix an den Ohren, du brauchst also nicht so zu schreien!
Müde? Sicher bin ich müde, wir hatten gestern ein Fest!“
„Welches Fest? Mir zu lobpreisen?“
„Ah, DIE Lautstärke ist schon besser! Ah, nein, die Beschneidung meines Sohnes
Samuel!“
„Ihr beschneidet eure Kinder, ich verstehe nicht…?“
„Wie, du verstehst nicht? Na, da vorne, na dahaa!….die Pelle, du weißt schon,
hä?“
„Was ist das für ein seltsames Ritual? Ist das von mir?“
„Können wir auch mal was machen, was nicht von dir ist? Ist der Herr dann
vielleicht beleidigt, oder was??“
„Lassen wir das. Trotzdem bist du zu spät!“
„Ah, sorry, aber ich habe Deinen Anruf nicht gleich gehört!“
„Aber ich sandte Dir doch ein Zeichen!?“
„Ja, ja, du erschreckst mich verdammt noch mal zu Tode mit deinen brennenden
Dornenbüschen! Ich kann sie gar nicht so schnell auspissen, wie du…“
„Moses, fluche nicht vor dem Angesicht des Herrn, sonst…!“
„Sonst was?“
„Vergiss es! Nun will ich dir geben wie versprochen die zehn Gebote, nach denen
leben sollen die Menschen. Schreibe sie darnieder und bringe den Berg sie hinab!“
„Warum redest Du du so merkwürdig? Bist du Yoda? Ausserdem hab ich nichts zum
Schreiben!“
„Wie, du hast nichts zum Schreiben…?“
„Du hast mir nichts davon gesagt, daß ich was zu schreiben mitnehmen soll,
verdammt! Moses, hast du gesagt, geh auf diesen gottverdammten, ääh, also,
geh auf diesen Berg, zerreiß dir dabei dein Beinkleid, frier dir den Arsch ab und
bring was zu schreiben mit! Das hast du gesagt, ja?“
„Nicht direkt!“
„Du hast es nicht gesagt!“
„Nun, ich dachte…“
„Du hast es nicht gesagt!“
„Ich …“
„Du hast es nicht gesagt!!!“
„GUT! ICH HABE ES NICHT GESAGT! Können wir jetzt anfangen?
Du musst es dir dann eben merken!“
„Moment, Moment! Merken? Das ist nicht dein Ernst, oder?“
„Soll ich dir die zehn Gebote vielleicht auch noch in Steintafeln ritzen?“
„Ja, das wär doch mal was, aber nicht zu groß, ich muss sie ja nachher
schleppen!“
„Ich hätte mir vielleicht doch jemand anderen suchen sollen….“
„Schon OK, alles klar, ich bin soweit, was geht jetzt ab, Alter?“
DAS ERSTE GEBOT:
ICH BIN DER HERR, DEIN GOTT. DU SOLLST KEINE ANDEREN GÖTTER NEBEN MIR HABEN!
„Krass! Hast Du Angst vor der Konkurrenz, oder was?“
„Moses, so sage mir aus dem Herzen: Würdest du andere Götter anbeten neben mir?“
„Hmm, ich weiß nicht! Kannst du Regen machen?“
„Ob ich….NATÜRLICH, ICH BIN DER HERRSCHER ÜBER DIE ELEMENTE !!!“
„Und kriegen wir auch mal was anderes außer Manna?“
„Ist daran irgendwas nicht in Ordnung?“
„Schon gut, schon gut! Wir haben nur alle Durchfall auf das Zeug bekommen…mach
weiter!“
DAS ZWEITE GEBOT:
DU SOLLST DEN NAMEN DES HERRN NICHT UNNÜTZ GEBRAUCHEN!
„Versteh ich nicht! Ich darf nicht mal Himmelherrgott oder so sagen?“
„Nein, Moses!“
„Gottverdammt?“
„NEIN!“
„Heilige Scheiße?“
„NEI-HEINNN!!!“
„Ah, wie wärs mit: Teufel nochmal?“
„MOSES, HALTE EIN DER BLASPHEMISCHEN WORTE, aber im Vertrauen, bei DEM misch ich
mich nicht ein…“
„Ok, ok! Mach einfach weiter, wenn du denkst, du bist soweit, ja? Auf Dein
Zeichen – Du bist der Boss.“
DAS DRITTE GEBOT:
DU SOLLST DEN FEIERTAG HEILIGEN!
„Waasss? Schau dir den Mosche an, den faulen Sack, er…“
„Er hat sein Tagewerk getan, Moses, warum sollte er nicht die Früchte seiner
Arbeit geniessen, wohingegen du…..“
„Während ich was? Ich hüte Ziegen! Ist daran was Schlechtes?“
„Nein, Moses! Jeder nutze seine ihm gegebene Gabe…“
„Gabe? Er knetet ein paar Brote, wer weiss schon, was er da alles reintut,
kratzt sich am Sack und das wars…“
„Moses, zürne ihm nicht! Ich spreche vom Sabbat, dem siebten Tag, an dem auch
ich geruht habe, nachdem ich die Welt erschuf!“
„Wirst langsam alt, ja?“
„Ich weiss wirklich nicht, was mich bewog, dich zu wählen.“
„Wenn DUS schon nicht weißt…“
DAS VIERTE GEBOT:
DU SOLLST VATER UND MUTTER EHREN!
„Warum? Mein Vater ist ein verfaulter Knochen. Ich ehre ihn ja, er liegt auf dem
grössten Karren und bekommt einmal in der Woche einen getrockneten Fisch. Das
mit dem abgebrochenen Sonnenschutz war nicht meine Schuld. Hast du nicht noch
einen Platz frei für ihn? Du kannst ihn vor deine Türe schieben, dann ziehts
nicht so!“
„Moses, du sollst sie ehren, sie sind gottesfürchtige Menschen. Und du bist aus
ihren Lenden erschaffen!“
„Genau! Und weil ich ihre Lenden geerbt habe, hab ich jetzt auch die Gicht!
Hier! Immer wenn ich SO mache!“
„Dann mach einfach nicht SO!“
„Na Klasse! Als Arzt jedenfalls taugst du nichts! Und meine Mutter? Die hat
einen Hintern, das sich zehn Schafe dahinter verbergen könnten! Mosche und David
haben ihren Rock einmal mit unserem Gästezelt verwechselt. Mann, was für ein
Geschrei das war!“
„ENTSCHULDIGE MOSES, DAS IST NUN WIRKLICH DEIN PROBLEM!“
„Mein Problem, ja? Na klar! Wie geht s jetzt weiter??“
DAS FÜNFTE GEBOT:
DU SOLLST NICHT TÖTEN!
„Warum nicht??“
„Nun, ich habs gesagt und…“
„Ich hab verstanden, was du gesagt hast! Du schreist ja schon wieder so! Was
ist, wenn doch?“
„Wie bitte?“
„Was passiert, wenn ich doch jemand so, krrrrrrk, am Hals eben?“
„Dann, äh, dann erhältst du keinen Einlass ins Himmelreich!“
„Das ist alles?“
„Was heißt das, das ist alles? Für einen gläubigen Mann ist das Himmelreich das
Höchste!“
„OK, OK! Für einen gläubigen Mann! Was ist, wenns aus Versehen passiert?“
„Aus Versehen, ja??“
„Stell dir vor, ich gehe an einem schönen Tag durch die Wiese und zertrete eine,
äh, sagen wir, Ameise, was dann?“
„Das ist etwas Anderes!“
„Sagtest Du nicht, Herr, das alle Wesen gleich sind vor Deinem Angesicht?“
„Ja. Das sagte ich! Und ich meinte es auch so!“
„Aha, also!? Oder ich töte dir zu Ehren eine Ziege, was dann?“
„MOSES, MOSES, DU GEHST MIR ECHT AUF DIE NERVEN HEUTE!“
„Schon gut, schon gut!! Mach weiter! Tu dir keinen Zwang an! Mir muss man
ja nix erklären!“
DAS SECHSTE GEBOT:
DU SOLLST NICHT EHEHBRECHEN!
„Wie sollte ich auch? Judith ist den ganzen Tag bei mir! Ich hätte gar keine
Gelegenheit, Sarah mit den dicken…“
„Auch wenn dein Weib NICHT da ist!!“
„Ach so! Na dann! Ist aber hart, das sag ich Dir! Was ist, wenn meine Frau
wieder mal total ausläuft? Ich denke jedes mal, der Jordan tritt über die Ufer.
Könnt ich dann nicht….?
„NEIN, AUCH DANN NICHT!“
„Könntest du nicht wenigstens das abstellen. Warum bluten sie einmal im Monat
wie die Tiere?“
„Das ist die Strafe für euer schamloses Treiben im Paradies!“
„Euer..??? HEY, das war nicht ICH!! Hier ist aber jemand ziemlich nachtragend!
Mein Gooott!“
„Natürlich bin ich dein Gott! Aber wir sollten jetzt weitermachen! Hier kommt
mein nächstes Gesetz:“
DAS SIEBTE GEBOT:
DU SOLLST NICHT…
„Wie viele kommen denn noch?“
„Wie viele WAS?“
„Wovon spreche ich, oh Herr?! Gesetze, äh, Gebote, was auch immer!“
„Moses, ich sagte dir, ich werde dir zehn Gebote geben! Zehn! Du hörtest sechs,
also folgen noch vier!“
„Wie wärs mit drei?“
„Vier!“
„Drei!“
„MOSES, WAS SOLL DIESES GEFEILSCHE, WIR SIND HIER NICHT AUF EINEM BAZAR!“
„Warn Versuch! Sollte lustig sein! Humor ist also auch Fehlanzeige… OK, mach
weiter!“
DAS SIEBTE GEBOT:
DU SOLLST NICHT STEHLEN!
„Was ist das wieder für ne Scheiße!!“
„Moses, ich ersuche dich noch einmal, nicht zu fluchen!“
„Und wenn ich doch stehle?“
„Dann erhältst du keinen Einlass ins Himmelreich!“
„Das hatten wir doch schon! Das ist aber ein ziemlich dusseliges Gesetzbuch! Wie
wärs mit Eier ab?!“
„Wie bitte?“
„Tschuldige, du hast ja keine Eier! Ihr Götter pflanzt euch ja durch
Jungfernzeugung fort!“
„Wer sagt das?“
„Hmm, ääh, nur so Gerede unter den Männern, mach einfach weiter..“
„Gerede, ja? Würdest du jetzt bitte, BITTE zuhören?!“
„Ja, ja!“
DAS ACHTE GEBOT:
DU SOLLST NICHT FALSCHES ZEUGNIS ABLEGEN WIDER DEINEM NACHSTEN!
„Das ist doch Kappes!“
„Ach ja?“
„JA! Also neulich, da sag ich zu meiner Judith, der Ismail, was der Sohn von
Joseph ist, der treibts mit der Kuh von…“
„Moses!“
„…dem David, dem Zahnlosen, wie wir ihn nennen, und da hat die Judith es dem
David erzählt und…“
„MOSES!“
„…der hat es Joseph erzählt und dann? Mann, der hat vielleicht Arger bekommen!
WAS IS??“
„Moses, genau das meine ich! Anstatt den rechten Weg ihn zu lehren, redest du
schlecht über ihn!“
„Vors Maul gabs! Und? Hats ihm geschadet? Hä?“
DAS NEUNTE GEBOT:
DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NACHSTEN HAUS!
„Häää? Siehst du hier ein Haus? Sieh dir diese beschissene Gegend doch einmal
an, in die du uns geführt hast!“
„Ich? DU hast sie hierher geführt!“
„Jetzt bin ich schuld? Wir hätten diesen Berg niemals erreicht!“
„Ein anderer hätte es auch getan.“
„Ich krieg die Motten! Ein anderer hätte es auch getan! Auf die Erklärung hab
ich gewartet! Scheiße Mann…“
„RUHE JETZT!“
„Ja, ja!“
„Moses! Du geringschätzt mich! Ich….“
„Du hast mich doch ins Leben geholt! Ich bin nach deinem Ebenbild erschaffen!
Vielleicht möchtest du ja mal mit Sarah….“
„TREIBS NICHT ZU WEIT, MOSES!“
DAS ZEHNTE GEBOT:
„DU SOLLST NICHT BEGEHREN DEINES NACHSTEN WEIB, KNECHT, MAGD, VIEH, NOCH ALLES,
WAS SEIN IST!“
„Na Klasse! Das lässt ja wenig Spielraum für Auslegungen, nicht wahr? Bin ich
vielleicht ein Ziegenficker, wie die Griechen??“
„MOSES, NOCH EIN WORT UND ICH SCHICKE DICH UND DEIN VOLK 40 JAHRE DURCH DIE
WÜSTE, WENNS SEIN MUSS, IST DAS KLAR?!?“
„Ah, hab ich dir schon mal gesagt, daß du lustig aussiehst, wenn du Dich
aufregst?“….

Und es kam, wie es geschrieben steht…