Rotkäppchen auf Linguistisch


Es war einmal ein spezifiziertes Subjekt (Käppchen), dem wurde ein Feature (+rot) zugeordnet. GROSSMUTTER zeigt negative Evidenz für die Wohlgeformtheitsbedingungen ihrer Oberflächenstruktur, und MUTTER postulierte die probabilistische Strategie: – Bewege diesen Output zyklischer Transformationen (Kuchen + Wein) zu GROSSMUTTER. – Verstosse dabei nicht gegen die Weg-Insel-Beschränkung. Die Strategie war funktional, scheiterte jedoch an dem Merkmalsbündel WOLF (+böse), das sich in der Distribution WALD befand.

WOLF dekodierte die Bewegungsregel von ROTKAPPCHEN, plazierte sich vor diesem in die vorgesehene Position und wendete auf GROSSMUTTER eine Tilgungstransformation an. Ein explorativ orientierter JAGER sensierte auditiv Dreikonsonantenkluster mit Sonoritätsgipfel und klassifizierte das Lautkontinuum als Schnarchen. Nachdem er sich in eine benachbarte Position bewgt hatte, analysierte er messerscharf die signifikannte Tiefenstruktur: – WOLF – MAGEN: (Großmutter + Rotkäppchen).

Damit überließ er das Phänomen seinem Schicksal und eilte zum Schreibtisch, wo er diese innovatorische Erkenntnis in einer 200 Seiten langen Arbeit niederlegte, mit der er die umformulierte, normalosierte, standardisierte, intensivierte, nullifizierte Nominalphraseologie (UNSINN) realisierte. Durch minimale Faktorisierung wurde er auf einen professoralen Hochsitz passiviert. Und wenn er nicht getilgt wurde, sitzt er dort heute noch.