Der Froschkönig – von einer Emanze erzählt


Also, ich sag euch, die Frau kann man völlig vergessen. Die hatte offensichtlich so voll alles drauf, wo die Typen unheimlich drauf abfahren. Scharfen Body, reichen Alten und ansonsten eben so total liebe Tussy. Kennt man ja, die Sorte. Völlig verdorben von ihrer Sozialisation mit so‘nem irre antiquierten Frauenbild. Frei nach dem Motto: schön, doof und Klappe halten!

Logo, daß die auch keinen Job hatte oder ne Ausbildung machte oder so. Mit dieser Kiste versuchen diese Typen die Frauen ja auch ganz konkret matschig in der Birne zu halten, damit sie dann hinterher sagen können: da sieht man(n) mal wieder, daß die Weiber nicht so viel bringen wie die Männer. Und in so Nobel-Schichten ist das ja auch irre stark ausgeprägt, irgendwie. In der Unterschicht – Arbeiter und so – klappt das ja zum Glück nicht so einfach, da müssen eben die Frauen ackern wie die Neger, damit die Familie läuft.

Naja und da kriegen sie natürlich auch sowas wie‘n Selbstwertgefühl, irgendwie. Klar, daß das auch irre wenig ist, aber bei diesen Highsociety-Leuten, da is eben absolut Null in der Beziehung. Der Herr des Hauses schafft das Moos mit links ran, und die Frau ist zur Dekoration der Villa da. Mit so‘nem total kaputten Selbstverständnis kann aus so‘ner Frau ja auch nix werden!

Na, diese Frau spielt jedenfalls im Park von der Villa mit so‘nem Ball rum. Find ich ja auch schon wieder unheimlich typisch, ne. Das zeigt doch jetzt wieder ganz konkret, daß die Null im Kopf hat. Ne normale Frau geht in ihrer Freizeit doch auf ne Demo, malt Plakate oder liest ein vernünftiges Frauenbuch, wenn se nicht gerade Gruppe hat. Und was macht die da im Park? Spielt mit ‘nem Ball rum, da schnallt man doch ab! Aber daß paßt natürlich wieder voll in diese ganze Sozialisationskiste rein, irgendwie, finde ich.

Also, jedenfalls, der Ball fällt der Frau dann wohl in deren Swimmingpool rein, und die geht total auf‘m Zahnfleisch, weil se wohl nicht selber in der Lage is, den wieder rauszuangeln. Statt also die Röcke zu raffen und mal kurz in die Fluten zu hüpfen, hockt die sich an den Rand und flennt erstmal, dass die Bäume wackeln. Sag ich ja, daß die voll die ganzen beknackten Verhaltensweisen von ihrer sozialen Herkunftsschicht geschluckt hat: kommt ein Problem, wird erstmal geflennt, statt ‘ne Action zu starten. Ist ja auch echt toll für diese Chauvis, weil die dann natürlich wieder irre gut dastehen und den dicken Macker markieren koennen. Darum läuft die Kiste ja auch immer so. Weiss man ja.

Naja, das fluppt natürlich auch bei der irre prompt. Sofort erscheint so‘n wahnsinnig schleimiger Typ am Beckenrand und macht auf Retter in der Not. Aber da ist die wohl an den absoluten Oberchauvi geraten, die Frau. Der will nämlich auch noch ‘ne Gegenleistung irgendwie. Aber, wenn man mal überlegt, eigentlich ist das ja immer so mit den Typen. Erst schwänzeln se um einen rum und dann machen se einen unheimlich fertig. Is doch so!

Jedenfalls, die Frau reagiert mal wieder echt symptomatisch und bietet diesem schleimigen Typ alles an, was se so an Konsum-Kiki hat: Schmuck, Fummel und so‘n Plunder. Die blickt eben auch absolut Null durch. Was der Typ will, is doch logo. Der ist irre scharf auf die Frau und die Knete vom Alten, ist doch immer so. Naja, jedenfalls läßt sich die Frau wohl irgendwie bequatschen und lädt den Typ zum Essen ein.

Und damit ist die Kiste dann gelaufen. Der Alte von der ist nämlich echt so‘n total autoritärer Bock. Der hat das ganze Meeting wohl inszeniert, um der Frau ne Partie zu verschaffen, die ihm reinläuft oder so. Und wie die Kerle so sind, machen se natuerlich gemeinsame Sache. Der Alte sorgt dafür, daß der Typ seine Tochter irgendwo legen kann. Und sie macht natürlich mit, weil se meint, das müßte so sein irgendwie. Der totale Klops ist dann aber der, daß se den Typ auf einmal echt unheimlich scharf findet, obwohl se den vorher am liebsten an die Wand geklatscht hätte. Aber, ich sag ja, die Frau kann man(n) total vergessen. Bei der würde wahrscheinlich auch unsere Frauengruppe null Fisch ziehen.