Das wahre Buch Genesis – Wie Gott die Welt erschuf


GENESIS:

Erster Tag:
Habe heute beim Frühjahrsputz eine Ecke entdeckt, die ziemlich im Düstern lag. War einfach nichts zu erkennen.
Bin dann etwas näher herangetreten, um die Sache zu begutachten. Tatsächlich, alles war wüst und leer.
Eine ganze Weile habe ich gegrübelt, was ich damit anfangen soll.
Zuerst mal Licht machen !!
Das war immerhin ein guter Anfang. Daraus kann noch was werden.
Morgen werden wir weiter sehen…

Zweiter Tag:
Vielleicht war ich doch etwas zu optimistisch!!!
Irgendetwas muß da ausgelaufen sein:
Alles voller Wasser!
Also erstmal Platz machen, habe ich mir gedacht.
Hab dann das Wasser geteilt und ein Gewölbe drumherum errichtet.
Na also!

Dritter Tag:
Habe heute wenigstens einen Teil trocken gemacht. Vielleicht sollte ich es auch so lassen.
Macht sich ja eigentlich ganz gut so: trocken und naß – Land und Meer.
Und dann hatte ich wirklich eine geniale Idee:
Grünzeug!
Ich glaube, die Farbe ist mir gut gelungen. Am stolzesten bin ich auf Kakteen und Cannabis.
Mal schauen, was mir noch so alles einfällt…
Ich freue mich schon so richtig auf morgen.

Vierter Tag:
Habe heute zwei Lampen gefunden, die ich vor was-weiß-ich-wie-langer Zeit ausgemustert hatte…
Jetzt hängen sie an dem neuen Gewölbe.
So hat denn der Himmel seinen Schmuck und die Erde ihre Ordnung.
Ich habe mir das so gedacht:
Das große prächtige Licht soll bei Tag zu sehen sein, das kleine blasse bei Nacht (habe auch gleich noch eine Handvoll Glitzersterne dazugepackt – sehr romantisch).
Allerdings stimmt mit der kleinen Leuchte irgendetwas nicht! Sie nimmt mal ab und mal zu, und manchmal ist sie sogar bei Tage zu sehen (wirklich merkwürdige Sache!).
Aber ich laß das jetzt einfach mal so. Sieht eigentlich ganz nett aus.

Fünfter Tag:
Uiuiui…
Wache morgens auf und alles ist überwuchert. Das Zeug wächst und wächst und wächst…
Aber ich hatte auch gleich einen göttlichen Einfall: Tiere!
Die futtern den überzähligen Pflanzenbewuchs einfach weg, säubern und vermehren sich von alleine, und haben auch noch Spaß daran.
Das ist doch mal was!
Wenn ich mich weiter so ins Zeug lege bin ich morgen fertig und kann übermorgen blau machen.

Sechster Tag:
Heute ist mir wirklich ein Mißgeschick passiert.
Ich wollte ein Wesen erschaffen, welches mir ähnlich ist, aber es wurde die reinste Katastrophe. Deshalb werde ich es MENSCH nennen, denn es fing sofort an, meine ganze schöne Schöpfung kaputt zu machen.
Ich werde die Dinger tunlichst im Auge behalten müssen, bevor sie alles zu Klump hauen.
Wir werden sehen…

Elfter Tag:
Habe heute einen Felsen erschaffen, der so schwer ist, daß ich ihn selber nicht heben kann.
Ich muß besser aufpassen…

Dreiundzwanzigster Tag:
(ich wette, kein Mensch liest bis hierhin) – die Leute sind doch nicht so ganz verkehrt. Sie haben zwar ihre Ecken und Kanten, erzeugen sich gegenseitig und zerstören sich wieder (manchmal sogar selbst), aber es herrscht ja kein Mangel. Einige sind echt drollig…
Einige hingegen sind ganz und gar nicht gut geraten!!! (Ich hatte sogar schon schlaflose Nächte deswegen.) Mal sehen – an Wasser herrscht ja kein Mangel – vielleicht ist demnächst mal eine Sintflut fällig.
Würdet Ihr bitte die Tiere und Pflanzen retten?

Achtundzwanzigster Tag:
Mist! Pythagoras hat herausgefunden, daß die 5 nicht nur Himmel, sondern auch Hölle bedeutet (hätte er mal einen Chinesen gefragt – Yin-Yang und so – aber nein…)
Doch von nun an sei das aufrechte Pentagramm das Zeichen des Guten und das innere Pentagramm das Zeichen des Bösen und die Relation zwischen ihnen sei 1,6180339887498948482045868343656
(oder auch 5 hoch Nullkommafünf mal Nullkommafünf plus Nullkommafünf)